Die Familie und ihre Zerstörer
Eine überfällige gesell­schaft­liche Debatte
Was schief läuft und was anders werden muss

Vorwort

Die in diesem Buch behandelten Hauptthemen sind

  1. eine Klärung, was sinnvollerweise unter Familie verstanden werden kann,
  2. eine Darstellung der rechtlichen Situation (Familienrecht),
  3. eine Benennung der Familien­zerstörer (Institutionen, Personen und Ideologien) und
  4. eine Problematisierung der Verrechtlichten Beziehungen.

zurück 2. Vorwort

Die moderne Gesellschaft lebt bekanntlich von Voraussetzungen, die sie selber nicht geschaffen hat. Diese Voraussetzungen entstehen vor allem in der Familie. Die Familie wiederum ist darauf angewiesen, dass die Gesellschaft ihr Schutz und Freiraum bietet, um die Voraussetzungen für ein menschliches Leben in der Gesellschaft zu schaffen. Dieses Zusammen­wirken ist grundlegend für das Allgemeinwohl und für das Wohl des Einzelnen.[1]

Angesichts von Scheidungs­raten von bis zu 50 %[2] in den Großstädten und jährlich rund 140.000 Scheidungs­waisen sowie sinkenden Eheschließungen ist es legitim und an der Zeit nach den Ursachen der Zerstörung von Familien zu fragen.

Wenn eine einzelne Firma Pleite geht, dann kann von individuellem unternehmerischen Versagen ausgegangen werden. Würden aber Firmen reihenweise Konkurs anmelden, dann wäre das eine ernste wirtschaftliche Katastrophe mit tiefgreifenden Auswirkungen für das Land und die Regierung täte gut daran, nach den Ursachen zu forschen, wollte sie Schaden vom Land und seiner Bevölkerung abwenden.

Leider nimmt man die Familien­politik in Deutschland nicht so ernst wie die Wirtschafts­politik. So qualifizierte Gerhard Schröder bei der Vereidigung des Bundes­kabinetts im Oktober 1998 das Ressort Familie als „Gedöns“, als unwichtig, ab.[3] Dabei ist es, angesichts des Massen­phänomens Scheidung und des anhaltenden Geburten­defizits[4], längst an der Zeit, Scheidung und Familien­zerbruch nicht mehr als persönliche Tragödie, sondern als gesell­schaft­liches Problem zu begreifen.

Dieses Buch will erreichen, dass die Lage der Familie in Deutschland als dramatisch erkannt und ernst genommen wird. Familien­zerstörer sollen in diesem Buch benannt und gesell­schaft­liche Fehlentwicklungen, die familiäre Strukturen untergraben, aufgedeckt werden.

Dieses Buch möchte eine Diskussions­grundlage sein und darauf aufbauend einen gesell­schaft­lichen Diskurs über Familie und Familien­politik initiieren.

„21 prominente Grünen-Politiker, die sich selbst als ‚männliche Feministen‘ bezeichnen, wollen, dass Männer sich an der feministischen Debatte beteiligen. Diese Debatte sei in den letzten Jahrzehnten fast ausschließlich von Frauen geführt worden. Nun sollen sich auch Männer an der Diskussion beteiligen. Aus der Frauendebatte müsse eine gleich­berechtigt geführte Gleich­berechtigungs­debatte werden.“ [5]

Tatsächlich braucht die Gesellschaft keine Frauen­debatte, sondern eine Familien­debatte. Denn der feministische Diskurs bedeutet, Frauen als Opfer zu identifizieren und Männer als Täter zu diffamieren. Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass dieser Diskurs dadurch besser würde, wenn sich Männer daran beteiligten. Doch genau davon scheint die Grüne Partei überzeugt zu sein.[6] Es wäre also die Diskurs­hoheit darüber zu erringen, dass die Familie und nicht etwa die Frau in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen ist.

Es gibt folgerichtig auch keinen Abschnitt, der „die Frauen“ als Familienzerstörer benennt. Zum einen ist persönliches Versagen nicht Thema des Buches und zum anderen wären bezüglich persönlicher Verantwortung in gleicher Weise auch die Männer zu nennen. Wenn im Abschnitt Scheidung gesagt wird, dass 60 bis 80 Prozent aller Scheidungen von Frauen eingereicht werden, dann wird mit dieser Tatsachenfeststellung keine Schuld zugewiesen, sondern die Frage aufgeworfen, welche Strukturen da wirken, die es so vielen Frauen opportun erscheinen lassen, sich für die Zerstörung ihrer Familien instrumentalisieren zu lassen. Es ist offenbar so, dass die Familienzerstörer unter anderem die Frauen als Hebel benutzen, um die Familien auseinander zu nehmen. Denn jenseits der persönlichen Ebene ist es so, dass bei Frauen massiv Ressentiments gegen Männer geschürt werden und es ist eine wesentlich größere gesell­schaft­liche Akzeptanz vorhanden, wenn eine Frau ihren Ehemann verlässt als andersherum. Außerdem senkt die Aussicht, dass der Frau auch nach der Scheidung ihre Versorgung gesichert wird, die Hemmschwelle, während bei Männern die Aussicht, Kinder und Vermögen zu verlieren, eher die Hemmschwelle erhöht. Die Tatsache, dass Frauen weit häufiger die Scheidung einreichen, hat also Ursachen, die außerhalb der Frauen liegen. Auch die Kriminalisierung und Rechtlosigkeit des Mannes und der Schutz und die Straffreiheit der Frau schaffen zwar ein strukturelles Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau, das einen negativen Einfluss auf die Stabilität der Ehe haben kann; aber an diesen Strukturen haben auch Männer mitgewirkt, sodass dafür Frauen nicht kollektiv verantwortlich gemacht werden können und auch nicht der einzelnen scheidungs­willigen Frau zugerechnet werden sollen.

Das Buch beschreibt gesamt­gesell­schaft­liche Prozesse, für die sowohl Männer als auch Frauen verantwortlich sind. An vielen Stellen wird zwar darauf hingewiesen, dass Frauen an vielen Stellen der Verantwortung enthoben werden, dafür seien Baby­klappe und Falsch­beschuldigung beispielhaft genannt. Damit wird aber nur das Ungleichgewicht problematisiert, welches durch diese Ungleich­behandlung von Mann und Frau entsteht, die ja nach allgemeiner Bekundung gleichberechtigt sein sollen. Die feministische Einteilung der Gesellschaft in männliche Täter und weibliche Opfer gehört zu den wesentlichen Faktoren, welche zur Destabilisierung der Familien beitragen, weil dadurch das Ressentiment von Frauen gegen Männer bis in die kleinsten Zellen der Gesellschaft getragen wird und dort sein destruktives Werk verrichtet. Dies ist ein leiden­schaft­liches Plädoyer gegen die Spaltung der Gesellschaft in männliche Täter und weibliche Opfer. Deshalb ist kein Abschnitt dieses Buches so zu interpretieren, als solle in irgendeiner Form Frauen einseitig Schuld in die Schuhe geschoben werden. Wenn davon die Rede ist, dass Frauen von bestimmten Gesetzen und Strukturen profitieren, dann sind das Tatsachen­beschreibungen und als neutrale Bestands­auf­nahme zu werten. Schuld­zu­weisungen sind keine Lösung und der gesellschafts­zersetzende Geschlechterkampf ist zu beenden. Er soll nicht mit umgekehrten Vorzeichen, etwa mit dem Mann als Opfer und der Frau als Täterin, fortgesetzt werden.

Doch zu Beginn soll eine Betrachtung darüber angestellt werden, was Familie im eigentlichen Sinne ist. Weil Aussagen klar und verständlich sein müssen, ist ohne Definition der Begriffe nur schwerlich eine Debatte möglich. Fragt man Politiker nach Familie, dann wird es meist peinlich und die meisten kommen über die Stichwörter Kindergeld und Kinder­garten­plätze nicht hinaus. In neuester Zeit wird auch verstärkt über die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ nachgedacht, was verräterisch andeutet, in welcher Richtung gedacht wird. Selbst konservative Politiker haben zum Thema Familie, obschon sie das zu ihrem Markenkern zählen, außer nichts sagende Sprechblasen kaum etwas zu bieten. Und so scheitert der Schutz der Familie meist schon an der Unkenntnis darüber, was Familie eigentlich ist. Denn, man kann nicht wirksam schützen, was man nicht kennt.

Familie soll im Folgenden weder romantisch noch religiös definiert, sondern als eine gesellschaftliche und soziale Institution verstanden und behandelt werden. Religiöse oder moralische Standpunkte sollen in diesem Buch nicht behandelt werden, weil davon ausgegangen wird, dass die Bedeutung der Familie sich aus ihrer gesell­schaft­lichen Funktion ergibt und nicht aus einer religiösen Legitimation.

Das erste Kapitel grenzt die Ehe (Verschwägerung) vom Konkubinat (Zweierbeziehung) ab. Nach der Klärung des Begriffsfeldes Familie wird im zweiten Kapitel das Familienrecht behandelt. Im dritten Kapitel werden die Familien­zerstörer beschrieben, darin wird die Rolle des Staates, der Helferindustrie und der Ideologien benannt. Das vierte Kapitel widmet sich den Problemfeldern, die sich rund um das Thema Familie ergeben. Die verschiedenen Zerstörungs­mechanismen werden herausgearbeitet und daraus die Konsequenzen für die Gesellschaft abgeleitet. Das fünfte Kapitel schließlich stellt Lösungs­ansätze, alternative Modelle und mögliche Gegenmaßnahmen vor.

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(Für wen und warum) Dies Buch ist Männern gewidmet, die – sich keiner Schuld bewusst – geschieden wurden und sich danach fragten, wie das passieren konnte.

Dies Buch wurde für Männer geschrieben, die sich irritiert fragen warum sie viel Geld für eine Familie zahlen sollen, die nicht mehr existiert, und Kindes­unterhalt zahlen für Kinder, die sie nie oder kaum noch sehen.

Dieses Buch ist für Männer, die sich von Frauen nicht mehr als Zahlesel missbrauchen lassen wollen und noch nicht genau wissen, wie sie sich wehren sollen.

Dies Buch ist auch für Zweitfrauen, die sich fragen, warum Exfrauen einen Vater derart schamlos wie eine Weihnachtsgans ausnehmen können.

Dies Buch wurde für all jene geschrieben, die sind um den Zustand der Familien in Deutschland sorgen, die zunehmende Zweifel an der Richtigkeit der deutschen Familien­politik haben.

Feministinnen und „Lila Pudel“ (Feministinnenversteher) gehören nicht zu der Zielgruppe dieses Buches. Ja, die Autoren haben schlechte Erfahrungen mit Frauen gemacht. Nein, die Autoren hassen keine Frauen und rufen auch nicht zum Geschlechterkampf auf. Die Autoren haben aber nach Scheidung innegehalten, sich über das Unwesen feministischer Netzwerke informiert und das Familien(un)rechtssystem in Deutschland untersucht. Was zutage kam ist nicht sehr ermutigend, aber den Schwanz einziehen und klein beigeben ist nicht der Weg der Autoren und so wurde intensiv über Abhilfe nachgedacht. Dieses Buch soll ermutigen und nicht entmutigend.

(Was ist der Inhalt) Um Gegen­strategien zu entwickeln zu können, bedarf es zunächst einer nüchternen Bestands­aufnahme. Dabei ist mit einigen Illusionen aufzuräumen, z. B. dem Glauben an Rechts­staatlichkeit und Gleich­berechtigung der Geschlechter. Gerade im Familienrecht gilt die Unschulds­vermutung selten, in der Regel ist der Mann der Schuldige und die Frau das Opfer, zu deren Schutz die staatlich alimentierte HelferInnen­industrie mobilisiert wird. Die HelferInnen­industrie sieht in Ehe und Familie ein neues Geschäftsfeld und eine ergiebige Geldverdienst­möglichkeit. Da die Einkommens­quelle nicht versiegen darf hat die Scheidungs­industrie ein ganz eigenes Interesse neue Klienten zu gewinnen. Und von Gleich­berechtigung kann keine Rede sein, wenn auf allen Ebenen Frauen­bevorzugung angetroffen wird. Und Frauen­emanzipation kann nicht gedeihen, wenn Frauen keine Eigen­verantwortung abverlangt wird und Männer als Finanziers weiblicher Selbst­findungs­pirouetten missbraucht werden. All diese dem Geschlechter­kampf zuzuordnenden Phänomene wirken sich schädigend auf die Familien aus.

Dieses Buch ruft zunächst in Erinnerung was die Familie von der Substanz her und fern aller religiösen und sentimentalen Vorstellungen eigentlich ist. Es sensibilisiert die Wahrnehmung ihrer Aufgaben, Vorteile und Funktion. Es werden Motive herausgearbeitet, warum das Konzept Familie verteidigt werden soll und warum es sich lohnt dafür zu kämpfen. Darauf aufbauend wird das Familienrecht in Deutschland analysiert und werden gesell­schaft­liche Konsequenzen abgeleitet. Anschließend werden die Familien­zerstörer in Deutschland benannt und untersucht. Die Verrechtlichung von Ehe und Familie wird dargestellt und analysiert. Einige exemplarische Fallstudien sollen die Situation der Familien in Deutschland in ihrer gesell­schaft­lichen Problematik mit all ihren dramatischen Folgen verdeutlichen.

(Was ist das Ziel) Nach der zum eingehenden Verständnis der gesell­schaft­lichen Problematik notwendigen Klärung, was Familie im Kern und in ihrem Wesen nach ist sowie der Benennung ihrer Zerstörer bzw. der Beschreibung ihrer Gefährdung durch die gesell­schaft­liche Entwicklung, ist es an der Zeit Gegenstrategien zu entwickeln und zu bewerten.

Den Abschluss bildet ein vorsichtiger Ausblick.


[1] Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V.
[2] Dschinblog: Wie sieht das Leben heute aus? („Die Scheidungs- und Trennungsrate liegt heute bei ca. 50 %, Tendenz darüber, nicht bei angeblich einem Drittel, wie das Statistische Bundesamt Deutschland schon seit fast fünfzehn Jahren verbreitet.“, Die tatsächliche Scheidungs- und Trennungs­quote in Deutschland ist entnommen den nicht öffentlichen Unterlagen einer juristischen Weiterbildung zur Fachanwältin/zum Fachanwalt für Familienrecht, München.); Väteraufbruch für Kinder Schwaben: Vorsicht Ehe! PDF-Dokument
[3] Anlässlich der Vereidigung des Bundeskabinetts im Oktober 1998, Bild am 14. Januar 2002
[4] Seit nunmehr 40 Jahren fehlt Deutschland ca. 1/3 seines Nachwuchses.
[5] Warum Frauen nie nach oben kommen und Männer zu oft Indianer spielen, Die Welt am 3. Mai 2010
[6] „Nicht länger Machos sein müssen“ – Das Grüne Männer-Manifest, Grüne NRW am 9. April 2010